Sein eigenes Unternehmen zu gründen erfordert Mut und Risikobereitschaft. Die Chance bietet allerdings auch die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen und eigene Ideen in die Tat umzusetzen. Konkurrenz belebt das Geschäft, insbesondere dann, wenn sie jung und mit frischen Ideen daherkommt. Eine lebendige Gründerkultur wirbelt bestehende Märkte auf, befreit sie sogar von etablierten, verkrusteten Strukturen. Doch die Zahl der deutschen Unternehmensgründungen nimmt ab.

Deutlicher Abwärtstrend

Laut dem Gründungsmonitor der KfW-Bankengruppe ist bereits seit 2005 ein Abwärtstrend hinsichtlich der Anzahl neuer Unternehmensgründer zu erkennen. Auch in diesem Jahr hat diese im Vergleich zum vergangenen nachgelassen: Um etwa 17 Prozent.

Positiv: Weniger Notgründungen

Was sie erst bei genauere Betrachtung herausstellt, der Abwärtstrend hat nicht nur Schattenseiten. Er ist ebenso ein Indiz dafür, dass sich die allgemeine Erwerbslage in Deutschland verbessert hat. So entstanden vergleichsweise weniger Unternehmen aus der Not heraus. Die Zahl der Menschen, die zuvor arbeitslos waren oder in der Gründung mangels Jobalternativen den einzigen Ausweg sahen, ist um rund 10 Prozent gesunken und befindet sich auf einem historischen Tief.

Im Gegenzug ist die Anzahl der Gründer gestiegen, die aus der Überzeugung heraus, mit einer eigenen Geschäftsidee den Markt beleben zu können, gestiegen. Mittlerweile machen sogenannte Chancen-Gründer rund die Hälfte aller Unternehmensgründungen aus. Davon profitiert vor allem die digitale Branche. Jeder fünfte bietet seine Produkte auf Online-Marktplätzen an. Dazu gehören App-Anbieter, Webseiten-Betreiber oder Anbieter von Produkten auf Online-Marktplätzen. Darüber hinaus hat sich die Finanzierungslage der Neu-Gründer laut Umfrage verbessert.