Vor etwa einem Monat sorgte ein Gesetzesentwurf zur Deckelung der Miete in Berlin für Schlagzeilen. Große Immobilienkonzerne kündigten daraufhin Konsequenzen an, etwa die Umverteilung von Investitionsgeldern hinaus aus Berlin. Nun jedoch kommt ein anderes Problem auf den Immobilienmarkt zu: Die Genehmigungen kommen der Nachfrage nicht mehr hinterher.
Weniger Baugenehmigungen in Deutschland
Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mit. Demzufolge erhielten in der ersten Jahreshälfte insgesamt 196.400 Wohnungen eine Baugenehmigung. Das entspricht einer Verringerung von erteilten Baugenehmigungen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie das Amt berichtet, sind dabei sowohl Genehmigungen für neue Gebäude als auch welche für Baumaßnahmen miteingeschlossen.
Zahlen
Vor allem waren Wohngebäude betroffen. Zwar sank die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser nicht signifikant (minus 0,3 Prozent), doch Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen erhielten 4,1 Prozent weniger Baugenehmigungen. Besonders stark traf es Wohnheime, die einen Einbruch von minus 32,2 Prozent zu verzeichnen haben.
„Schlüsselfaktor für Trendwende“
Auf die Mitteilung des Statistischen Bundesamts hin meldeten sich verschiedene Akteure aus dem Immobilienmarkt. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) zum Beispiel fordert eine forcierte Ausweisung von neuem Bauland für den Wohnungsneubau. Demzufolge soll in Städten, in denen der Wohnraummangel am größten ist, der Rückgang entsprechend stark ausfallen. Zudem kritisiert der Verband Berlin – die Stadt verhindere Neubau so schlimm wie sonst keine andere.
„Der Wohnungsneubau steht und fällt mit der Ausweisung von ausreichend bezahlbarem Bauland durch die Kommunen. Neue Wohnungen können nur geplant werden, wenn man auch weiß, wo man sie bauen soll.“ – BFW-Präsident Andreas Ibel in einer Pressemitteilung
Der zu starke Boom
Kurz gesagt, ist der Immobilienboom schlicht zu stark. Denn es bleibt nicht dabei, dass es zu wenig Wohnraum innerhalb der Ballungsräume gibt. Auch sind Handwerker permanent überbelastet und kommen mit den Aufträgen nicht mehr hinterher. In der Folge warten Hausbauer oftmals Monate auf den Handwerker. Das berichtet n-tv.
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