Kredite sind derzeit eine der wichtigsten Antworten vonseiten der Politik auf die Coronavirus-Pandemie. Dazu hat sich die deutsche Bundesregierung etwa die Unterstützung der KFW-Bank zugesichert. Für die Banken könnte das allerdings ein Nachspiel haben.

Massives Wachstum notleidender Kredite

Denn das Problem der notleidenden Kredite hat sich ebenfalls nicht aufgelöst. Im Gegenteil: Ihre Anzahl soll während der Krise ansteigen. Der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) zufolge könnte ein Plus der notleidenden Kredite um 200 Prozent ins Haus stehen. Die Nachwirkungen dieser Welle könnten das gesamte Finanzsystem überlasten.

„Vor allem im vierten Quartal 2020 und im gesamten Jahr 2021 werden wir durch die Rezession eine Welle an notleidenden Forderungen erleben“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der BKS, in einer Pressemeldung

Substanzielles Problem für deutsche Banken

Der grundlegende Unterschied zur Finanzkrise 2008: Diesmal ist die Finanzindustrie nicht das Problem, sondern soll mit zur Lösung beitragen. Über die Banken erhalten Unternehmen die notwendigen Unterstützungsprogramme. Dem BKS-Präsidenten zufolge hat die gegenwärtige Krise das Potenzial, die Bilanzen der Banken derartig zu beanspruchen, dass sie mit den Zahlungen nicht mehr hinterherkommen. Bereits im Jahr 2019 lag das Volumen der notleidenden Kredite (auch Non-Performing Loans, NPL) bei rund 33 Milliarden Euro. Der BKS-Präsident sieht einen möglichen Anstieg auf bis zu 100 Milliarden Euro voraus. Gleichzeitig solle der Anteil der NPL an allen Krediten stark zunehmen. Hier rechnet die BKS mit einem Anstieg von 1,3 Prozent auf 4,0 Prozent – und diese Annahme sei noch moderat. Allerdings stünden die deutschen Banken dann vor „substanziellen Problemen“.

Pulverfass Staatsanleihen

Ein weiteres Problem sind die Staatsanleihen, die sowohl die USA als auch die Euro-Staaten derzeit ausgeben. Wie das Handelsblatt berichtet, ist die Zahl der neu ausgegebenen Staatsanleihen so hoch wie nie. Die Länder riskieren damit eine zu hohe Verschuldung.  Immer mehr Experten warnen davor, dass die schlagartig wachsende Staatsverschuldung zu einer beeinträchtigten Stabilität der Papiere führen könnte.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH