In diesem Jahr ist nichts, wie es normalerweise ist. Das gilt auch für Silvester. Zur Eindämmung der Infektionszahlen mit COVID-19 hat die Bundesregierung den Verkauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland untersagt. Die Menschen sollen sich nicht versammeln, um gemeinsam die bunten Explosionen zu beobachten, da Ansteckungsgefahr droht. Zudem soll das ohnehin überlastete Gesundheitsamt von drohenden Verletzungen in der Silvesternacht verschont bleiben. Deutschland hat jedoch einige Nachbarländer, in denen der Verkauf von Feuerwerk weiterhin legal bleibt…

Umsatzkracher

In den vergangenen Jahren wurde immer mehr Feuerwerk eingekauft. Den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge wurden im Jahr 2018 47.400 Tonnen Feuerwerkskörper im Wert von 121 Millionen Euro nach Deutschland importiert, fast 11 Prozent mehr als 2017 und 48 Prozent mehr als 1999. Laut Statista war auch 2019 ein umsatzstarkes Jahr. Mit Feuerwerkskörpern wurde ein Millionengeschäft in Höhe von 122 Millionen Euro gemacht. Auch der Umsatz für alkoholische Getränke geht am letzten Tag des Jahres besonders steil.

Doch während das Jahresende für die einen besonders viel Umsatz bedeutet, bereitet es anderen besonders viel Arbeit. Denn laut Welt.de ist es Notfallretter und Brandbekämpfer eine der turbulentesten Nächte. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet von Großstadtkrankenhäusern, die im Schnitt 50 bis 60 Patienten mit schweren Verletzungen aufnehmen müssen. Genau das soll dieses Jahr verhindert werden.

Stille Nacht

Die Krankenhäuser sind aufgrund der Corona-Pandemie bereits entlastet. Eine zusätzliche Flut an Patienten, die Aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum oder ungeschickter Handhabung von Feuerwerkskörpern in den Kliniken behandelt werden müssen, soll durch ein Verkaufsverbot in diesem Jahr vermieden werden. Köln will stattdessen ein Lichtfeuerwerk veranstalten, indem die Stadt ihr Licht ein- und ausschalten. Die Stadt erklärte laut RP Online in einer Mitteilung:

„Kölle strahlt von drinnen – ganz ohne Raketen und Böller, ganz leise. Denn jeder bleibt dabei in seinem eigenen Zuhause und verzichtet auf das Böllern draußen“

Schnell nach Polen, Böller holen

Tischfeuerwerk, Wunderkerzen und Knallerbsen dürfen zwar weiterhin verkauft werden, sind aber für den deutschen Hobbypyrotechniker genauso wenig eine Alternative wie ein Lichtfeuerwerk im eigenen Haus. Einige rebellische Bundesbürger nutzen deshalb ihre Nähe zur polnischen Landesgrenze, um ihre explosiven Einkäufe dort zu tätigen. Dem Bericht von Stern zufolge sind es sogar so viele, dass sich auf den Straßen nach Polen und vor den Geschäften vor Ort Warteschlagen und Staus bilden. Während in Frankfurt der Grenzübergang erschwert  wird – Reisende müssen danach für zehn Tage in Quarantäne – hat der Landeswechsel in Berlin jedoch keine Konsequenzen.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH