Apotheken vertreiben Arzneimittel und Kassenschlager wie Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken. Durch den flächendeckenden Bedarf aufgrund der weltweiten Pandemie, sollte davon auszugehen sein, dass deutsche Apotheker problemlos durch die Krise kommen. Wie sehr profitieren Apotheken von COVID-19? Und warum müssen trotzdem einige Filialen Kurzarbeit anmelden?

Bei Risiken fragen Sie Ihren Online-Apotheker

Im Zuge einer global kursierenden Krankheit sind Apotheken natürlich bestens ausgestattet. Beim Apothekenbesuch einfach mit Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken eindecken und die Gesundheit ist gesichert.  Doch was, wenn dort bereits infizierte Kunden in der Schlange stehen? Da viele Erkrankte mit ersten Symptomen eine Apotheke aufsuchen, begannen diese sich bereits früh mit Schutzvisieren und Plexiglasscheiben vor potentiellen Überträgern zu schützen. Doch auch ein großer Teil der Kundschaft schütze sich, indem sie stattdessen zu einer Online-Apotheke wechselten. Laut Tagesschau konnten diese im Jahr 2020 etwa 1,6 Millionen Kunden anlocken und ihren Umsatz infolgedessen um fast 40 Prozent steigern. Knapp 20 Prozent der verschreibungsfreien Mittel werden inzwischen bei Versandapotheken bestellt. Durch die neuen E-Rezepte könnte sich der Anteil bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ebenfalls erhöhen. Stefan Feltens, Chef der Shop-Apotheke, erklärt, wie durch die E-Rezepte in Zukunft noch mehr Kunden gewonnen werden könnten: „Wir gehen davon aus, dass sich der Anteil der Versandapotheken an den verschreibungspflichtigen Medikamenten dann deutlich erhöhen wird.“

Nebenwirkungen

Während die Online-Apotheken beliebter werden, leiden laut dem Branchenverband ABDA einige stationäre Apotheken spürbar unter der Pandemie:

„Während eine klassische Landapotheke mit großem Einzugsgebiet eher gut durch die Krise gekommen sein dürfte, konnten Apotheken in Flughäfen, Bahnhöfen oder Einkaufscentern während der Lockdowns kaum noch Patienten versorgen und haben teilweise Kurzarbeit angemeldet“

Andere Filialen wiederum leiden laut Merkur.de aus anderen Gründen. In Garmisch-Patenkirchen etwa wird trotz zentraler Lage weniger verkauft. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erkranken die Menschen allgemein seltener. Im Vergleich zum Vorjahr verkaufte sich Medikamente wie Wick Medinait oder Imodium akut bis zu 66 Prozent schlechter. Der bestellte Vorrat bleibt in den Regalen liegen.

Reichlich Masken zu vergeben

Im Rahmen der Verteilaktion von FFP2-Masken für über 60-jährige, die zum Jahreswechsel gestartet wurde, konnten Apotheken ihre Verluste wieder ausgleichen. Denn laut Bericht der Tagesschau erhielt jede Apotheke in der ersten Phase der kostenfreien Maskenverteilung durchschnittlich etwa 25.000 Euro aus Bundesmitteln.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH