Im Zuge der Corona-Pandemie hat eine neuere Form der Mobilität deutlich an Fahrt aufgenommen: Das elektronisch betriebene Fahrrad, kurz E-Bike. Anstatt sich in vollgestopften öffentlichen Verkehrsmitteln einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen, haben sich viele Bürger auch in den milden Wintermonaten lieber aufs Fahrrad geschwungen. Mit einer Auswahl von Cityrad über Rennrad bis hin zum Mountainbike finden nicht nur Pendler, sondern auch Sportler das passende Elektro-Fahrrad für ihre Bedürfnisse. Doch wird der Trend auch nach der Pandemie anhalten? Und welches Unternehmen profitiert derzeit besonders?

Das E steht nicht für „Erschwinglich“

Im Jahr 2020 steht das ‚E‘ in E-Bike vor allem für „erhöhte Nachfrage“. Im ersten Corona-Jahr verkaufte die Branche mit insgesamt 5,04 Millionen Zweirädern etwa 17 Prozent mehr als noch 2019. Der Anteil der elektrischen Fahrräder am Gesamtabsatz erhöhte sich dabei drastisch: Bei knapp 40 Prozent der Räder handelte es sich um E-Bikes. „Wir haben fast das Zweieinhalbfache, nein, etwas mehr als Zweieinhalbfache des Vorjahres umgesetzt“, erklärt ein Fahrradhändler gegenüber der Tagesschau.
Doch die erhöhte Nachfrage bringt auch Nachteile mit sich. Da auch Hersteller von Fahrradkomponenten vom Lockdown betroffen waren, kann es nun zu einer Angebotsknappheit kommen – und folglich zu einer Preissteigerung. Dem Bericht der Tagesschau zufolge lag der Durchschnittspreis für E-Bikes bei ungefähr 2.975 Euro. Für 2021 rechnen die Fahrrad-Verbände mit einer Preiserhöhung von etwa zehn bis 20 Prozent.

Steht das E für „Erlassene Steuer durch Andi Scheuer“?

Die Nachfrage nach den Zweirädern könnte zukünftig noch weiter steigen. Denn Bundesverkehrsminister Andres Scheuer möchte laut Tagesschau mit einem Klimabonus sowohl die Verkehrswende als auch den Klimaschutz vorantreiben. Steuerfreibeträge für Erwachsene und Familien in Höhe von 1.000 bis 3.000 Euro sollen den Anreiz zum Kauf von Fahrrädern und ihren elektrischen Pendants erhöhen. Seinen Gesetzesvorschlag möchte Scheuer als Nachtrag zum kommenden Klimaschutzgesetz einreichen.

Das E steht für „Erfolg an der Börse“.

Im Schwarzwald freut sich ein Unternehmen besonders über die Popularität der E-Bikes. Dort hat nämlich der Getriebehersteller hGears seinen Sitz und profitiert derzeit stark von der erhöhten Nachfrage. Den Angaben von Der Aktionär zufolge sind in nahezu jedem zweiten Elektrofahrrad die Teile des Zulieferers verbaut. Der bisherige Erfolg und die guten Zukunftsaussichten haben das Unternehmen nun an die Börse gebracht – mit Erfolg: Der Börsengang spielte zum Start insgesamt knapp 173 Millionen Euro ein. Etwa 62 Millionen, also etwa 36 Prozent davon, gehen an das Unternehmen. Der Rest wird an Aktionäre und Beteiligte ausgeschüttet.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH