Nach fast zwei Jahren im Ausnahmemodus sind nun Zeichen der Erholung sichtbar. Die Erwerbstätigkeit in Deutschland nimmt zu. Ähnlich sieht es bei der Konjunktur aus.
Erholung des BIP
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich mitteilte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2021 um 2,7 Prozent höher als noch im Vorjahr. Zwar war die konjunkturelle Entwicklung auch im Jahr 2021 deutlich von Inzidenzzahlen und speziellen Maßnahmen im Zuge der weltweiten Coronavirus-Pandemie geprägt, doch nun sei eine Erholung eingetreten. „Trotz der andauernden Pandemiesituation und zunehmender Liefer- und Materialengpässe konnte sich die deutsche Wirtschaft nach dem Einbruch im Vorjahr erholen, wenngleich die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht hat“, erklärte Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts, bei der Pressekonferenz „Bruttoinlandsprodukt 2021“. Im Jahr 2019 war das BIP noch 2,0 Prozent höher gewesen als nun im Jahr 2021.
Ausreißer Baugewerbe
Diese Erholung erstreckt sich laut Destatis auf fast alle Wirtschaftsbereiche der Bundesrepublik. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg die Bruttowertschöpfung um 4,4 Prozent gegenüber 2021, bei den Unternehmensdienstleistern um 5,4 Prozent und in der Sparte „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“ um 3,0 Prozent. Nur das Baugewerbe hatte noch ein Minus zu verzeichnen: Hier ging die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent zurück (2021 gegenüber 2020). Destatis gab zudem an, dass die Coronavirus-Pandemie zu einem hohen Finanzierungsdefizit des Staates geführt habe.
Mehr Erwerbstätige im Dezember
Auch bei den Erwerbstätigen stehen die Zeichen auf Erholung. Dem Statistischen Bundesamt zufolge waren im Dezember 2021 etwa 45,3 Millionen Personen erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg gegenüber November 2021 um 49.000 Personen (plus 0,1 Prozent), was in etwa der Entwicklung seit März 2021 entspricht. In den acht Monaten zwischen März und November habe es stets einen durchschnittlichen Anstieg von 0,1 Prozent gegeben. Auch hier liegen die aktuellen Zahlen trotz Erholung noch unter dem Vorkrisenniveau (minus 0,4 Prozent im Vergleich zu Februar 2020). In den Bereichen Öffentliche Dienstleister (plus 2,2 Prozent), Information und Kommunikation (plus 2,4 Prozent) sowie im Baugewerbe (plus 1,2 Prozent) gab es Zuwächse an Erwerbstätigen. Die Gastronomie, Handel und Verkehr hatten dagegen Einbußen zu verzeichnen.
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