Deutsche Bürger ächzen unter wiederholten Preissteigerungen. Hauptsächlich sind die Lebensmittelpreise für die hohe Inflation verantwortlich. Die Politik will nun gegensteuern.

Inflationsrate geht zurück

Die Inflationsrate in Deutschland geht nun schon den zweiten Monat in Folge leicht zurück. Allerdings sorgen Faktoren wie die nach wie vor hohen Nahrungsmittelpreise dafür, dass sie nicht auf ein „gesünderes“ Maß sinken kann. Konkret lag die Inflationsrate im April bei plus 7,2 Prozent. Zum Vergleich: Im März hatte sie noch bei plus 7,4 Prozent gelegen. „Die Inflationsrate hat sich damit den zweiten Monat in Folge abgeschwächt, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, in einer Meldung der Wiesbadener Behörde. Weiterhin teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Verbraucherpreise im April um plus 0,4 Prozent gegenüber März stiegen.

Energiepreise immer noch hoch

Neben den Nahrungsmittelpreisen sind die Preise für Energie einer der hauptsächlichen Treiber für die hohe Inflation. Binnen Jahresfrist waren die Energieprodukte im April 2023 um 6,8 Prozent teurer als noch im April des Vorjahres. Im März hatte mit einem Plus von 3,5 Prozent noch eine leichte Erholung stattgefunden, nun fand aber wieder eine Aufwärtsbewegung statt. Dass für die grundlegend hohen Preise der russische Angriff auf die Ukraine kernverantwortlich ist, ist bekannt – viele europäische Regierungen hatten im Jahresverlauf darum jeweils Anstrengungen unternommen, um sich von russischem Gas, vormals ein Hauptlieferant in der Energie, zu lösen. Allerdings prägen auch Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme die Strompreise.

Teuerung bei Nahrungsmitteln

Über den Einzelhandel haben wir vor einigen Tagen bereits berichtet, nun aber legt Destatis konkrete Zahlen für die Preisentwicklung bei den Nahrungsmitteln vor. Im Jahresvergleich sind diese um 17,2 Prozent teurer geworden – was allerdings auch hier einen leichten Rückgang gegenüber März bedeutet (plus 22,3 Prozent). Vor allem bei den Molkereiprodukten (plus 34,8 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (plus 21,3 Prozent) und Fisch (plus 19,7 Prozent) hat Destatis hohe Zuwächse zu verzeichnen. Bleiben die Energie- und Lebensmittelpreise bei der Inflationsrate außen vor, so läge sie bei 5,8 Prozent.

Umfrage stellt Rückgang in Aussicht

Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts soll es jedoch schon bald zu einem Umschwung kommen. Dieser zufolge wollten „deutlich weniger deutsche Unternehmen“ in zwischen April und Juni ihre Preise erhöhen. „Die Unternehmen haben einen Großteil der gestiegenen Kosten bereits an ihre Kunden weitergegeben, gleichzeitig lässt die Nachfrage in nahezu allen Wirtschaftsbereichen nach“, zitierte das ZDF Timo Wollmershäuser, den Ifo-Konjunkturchef. Darum würde der Inflationsdruck innerhalb der nächsten Monate abnehmen.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH