Die Inflation in Deutschland sinkt nun seit mehreren Monaten wieder. Allerdings bleiben die Preise in relevanten Sektoren nach wie vor hoch. Die EZB arbeitet auf das Zwei-Prozent-Ziel hin.

Inflationsdruck lässt nach

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) soll die Inflationsrate in Deutschland (Stand Mai 2023) plus 6,1 Prozent betragen. Damit setzt sich der Trend fort: Auch im März und April hatte die Inflation teils deutlich nachgegeben. Zwischen Februar und April war sie zunächst von plus 8,7 Prozent auf 7,4 Prozent und dann 7,2 Prozent gesunken. Medienberichte sprechen gar von einem „unerwartet deutlichen“ Rückgang. Im selben Zuge sank auch die Arbeitslosigkeit in Deutschland. Die Verbraucherpreise im Mai sollen gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent sinken.

Erholung bei der Energie

Weiterhin soll der Inflationsdruck nun bei einer Bandbreite von Waren nachgeben. Die globalen Materialengpässe sollen sich entspannen, die Energiepreise sinken und die Nachfrage im Einzelhandel sei noch vergleichsweise schwach. Im Mai gingen die Energiepreise im Jahresvergleich um minus 1,7 Prozent zurück – besonders relevant ist das, weil die Energiepreise mit zu den Treibern der Inflationsdynamik gehören.

Bei den Alltagsgütern ist dieser Rückgang allerdings noch nicht angekommen: In der Eurozone sind die Lebens- und Genussmittelpreise nach wie vor im Anstieg begriffen. Verglichen mit Mai 2022 stiegen sie in diesem Jahr um 12,5 Prozent.

Entwicklung der Lebensmittelpreise

Wie sieht es langfristig mit den Lebensmittelpreisen aus? Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass die Preise – wenn überhaupt – sich nur gering wieder den alten Preisen annähern werden. Exakte Prognosen seien nicht möglich, aber Verbraucher sollten sich darauf einstellen, dass sie künftig einen höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens in Grundbedürfnisse stecken, darunter die Ernährung, Wohnen und Mobilität. Hier sei die Politik gefordert, um mit wirksamen Maßnahmen gegen diesen Trend zu arbeiten.

Zwei Prozent Inflation

Und abschließend arbeitet die Europäische Zentralbank daran, die Inflation auf ein Niveau von zwei Prozent herunterzubringen. In einem Interview mit der Tagesschau gab sich Jean-Claude Trichet, ehemaliger Präsident der EZB, optimistisch. Langfristig werden die EZB und die anderen Zentralbanken dieses gesetzte Ziel erreichen. „Zum Wohl der Menschen und um der Stabilität willen“.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH